Risserkennung in der Blechverarbeitung

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Wenn in der Blechverarbeitung die Grenzen der Verformbarkeit des Materials erreicht werden oder das verwendete Blech Materialfehler aufweist, können beim Tiefziehen Dünnzug oder Risse entstehen. Kritische Bauteile, bei denen im Umformprozess derartige Fehler auftreten, müssen zur Sicherung der Qualität nach der Bearbeitung geprüft werden.

Das Rissprüfsystem erkennt fertigungsbegleitend Einschnürungen und Risse in den gefährdeten Bauteilbereichen. Dazu werden bis zu vier Prüfköpfe (MagSens®) in einer Vorrichtung an diesen Bereichen positioniert. Die Hammer klopfen das Bauteil automatisiert an und messen den Anregungsimpuls. Aus dem Signalverlauf wird vergleichend auf die lokale Steifigkeit geschlossen und Fehler wie Dünnzug oder Risse können erkannt werden. Das Prüfergebnis wird entweder über eine Ampel, eine Hupe oder direkt an die Steuerung der Anlage übermittelt.

Ziel der Rissprüfung ist einerseits den Durchschlupf von Fehlteilen zu vermeiden und deren Weiterverarbeitung zu verhindern. Auf der anderen Seite ermöglicht die permanente Steifigkeitsmessung an jedem gefertigten Teil eine Prozessüberwachung, da sich auch Veränderungen an der Maschine, dem Werkzeug oder der Einstellparameter auf die Bauteilsteifigkeit auswirken können. Des weiteren werden die Prüfergebnisse dokumentiert, so dass bei Bedarf auch Jahre später ein Nachweis über die Qualität jedes einzelnen Teils möglich ist.

Anwendungsbeispiele sind:

  • Prüfung von Bauteilen mit einer großen Ziehtiefe
  • Prüfung von Bauteilen aus Tailored Blanks auf Risse in der Schweißnaht
  • Prüfung von Bauteilen aus hochfesten Blechen
  • Dokumentation der Fertigungsqualität sicherheitsrelevanter Bauteile